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Das Zusammenspiel von ziviler Kommunalpolitik und Demokratiepädagogik in der Schule - Lernen durch zivilgesellschaftliches Engagement

Von Laura Kwietzinski

veröffentlicht am 10. Juni 2022

Die Forderung nach Förderung der Demokratiekompetenz als Aufgabe der Schule wird von verschiedenen politischen Akteuren, Institutionen und Organen benannt und festgeschrieben. Demokratische Bildung wird demnach untrennbar von der staatlichen Institution der Schule gesehen. Wie genau sollten die Schulen ihren Bildungsauftrag in dem Bereich wahrnehmen?

Ein Konzept, welches in den USA entwickelt wurde, könnte die Antwort darauf geben. Dem Konzept Service Learning werden positive Wirkungen zugesprochen, welche über die erfolgreiche Vermittlung von Sachinformationen hinausgehen. Bildungschancen sind vererbbar, genau wie die Möglichkeit an Demokratie teilzuhaben. Die Schule wird als Ort gesehen gegen diese Ungerechtigkeiten vorzugehen. Fachliche und methodische Weiterentwicklung soll dazu beitragen. So wird in aktuellen Konzepten nicht ausschließlich die Schule als Ort des Lernens betrachtet, demokratiepädagogisches Handeln soll außerdem das direkte schulische Umfeld mit einbeziehen.

Lernen durch Engagement (Service Learning) als angewandte Methode kann als Chance für die Demokratieförderung betrachtet werden. Die zugrunde liegende These greift diese Chance auf: Die Bildungspolitik kann durch den demokratiepädagogischen Einsatz von Service-Learning-Projekten in allen weiterführenden Schulformen politische Teilhabe von Schülerinnen und Schülern verstärken, unabhängig von ihrem sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund.

Dennoch bedarf die These einer kritischen Analyse. Inwieweit ist die Qualität des Service Learning von dem Umfeld der Schule und des Wohnortes abhängig? Welchen Einfluss haben strukturelle Ungleichheiten auf die Umsetzung von Service Learning? Sollte die Schule diese Methode überhaupt nutzen um Schülerinnen und Schüler demokratisch zu bilden? Sind die Erwartungen an die Schule als Ort der demokratischen Bildung und als Ort der Minderung sozialer Ungleichheiten gerechtfertigt oder zu hoch angesetzt? Mit welcher pädagogischen Zielsetzung kann das Konzept aus den USA angewandt werden?

Bevor die Vor- und Nachteile von Service Learning abgewogen und der Inhalt der These geprüft wird, werden einleitend die politischen Ansprüche und Ideen für die Demokratiebildung an Schulen thematisiert. Zudem wird das Konzept Service Learning vorgestellt. Da die Schule als staatliche Institution unter der Zuständigkeit der Länder liegt wird der Handlungsleitfaden zur Demokratiebildung in der Schule von dem Ministerium für Bildung Sachsen-Anhalt hinzugezogen.

Anmerkung LpB LSA: Für die Inhalte der Artikel sind ausschließlich die Autorinnen und Autoren verantwortlich. Etwaige in den Artikeln wiedergegebene Meinungen sind allein als Meinungen der Autorinnen und Autoren anzusehen. Die wissenschaftliche Konsistenz der Arbeiten wird durch die wissenschaftlich fundierte Prüfung und Bewertung durch die jeweiligen Dozentinnen und Dozenten gewährleistet. Zum Thema Gender: Die Autorinnen und Autoren bestimmen selbst, ob und in welcher Form sie Personengruppen in ihren Texten geschlechtlich kennzeichnen. Die Landeszentrale für politische Bildung macht in dieser Hinsicht keine Vorgaben, legt aber Wert auf eine einheitliche Genderform innerhalb der einzelnen Artikel.