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Volleyballer gingen wählen

Als die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt im Sommer 2015, also ein dreiviertel Jahr vor der Landtagswahl 2016, ihren Aufruf zur Teilnahme an der Kampagne „Demokratie stärken – Du bist Politik!“ veröffentlichte, war es für den Volleyball-Verband Sachsen-Anhalt (VVSA) schnell klar: Wir sind dabei. Denn schon einige Jahre lang hatte sich der VVSA gemeinsam mit der LpB für Toleranz und Demokratie und gegen Rassismus engagiert. Volleyballspiele und Beachvolleyballturniere in ganz Sachsen-Anhalt bildeten seit 2010 eine Plattform für die Kampagne Hingucken! Für ein demokratisches und tolerantes Sachsen-Anhalt und für das Netzwerk Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.

Nun galt es einen weiteren Akzent zu setzen, diesmal mit Fokus auf ein Mehr an Beteiligung in gesellschaftlichen Fragen und einer Erhöhung der Wahlbeteiligung. Auch den Volleyballern im Land war schließlich nicht verborgen geblieben, dass die Beteiligung an den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt zuletzt nicht zufrieden stellen konnte.

„Auf geht's!“, sagten sich somit der VVSA und die drei Volleyball-Bundesligisten des Landes: Chemie Volley Mitteldeutschland, der VC Bitterfeld-Wolfen und der USC Magdeburg. VVSA-Präsident Theo Struhkamp setzte sich mit den Verantwortlichen der drei Clubs zusammen und gemeinsam entwickelten sie die Idee für „Volleyballer gehen wählen“.

Der Schwerpunkt bestand darin, bei den Heimspielen der drei Bundesligisten gemeinsam mit der LpB auf die Landtagswahl aufmerksam zu machen und für den Wahlgang an sich zu werben. Der zentrale Slogan Volleyballer gehen wählen, wurde mit seinem offensichtlichen Anliegen in einem begleitenden Flyer wie folgt beschrieben: „Es geht darum, unsere Demokratie zu stärken. Wir wollen zeigen, dass uns unsere Demokratie wichtig ist. Denn wir wissen, dass die Werte der Demokratie - Toleranz, Respekt, Fairness, Weltoffenheit - auch die Werte unseres Sports sind.“

Ab Oktober 2015, wurde bei circa zwanzig Heimspielen der drei Bundesligisten sowie bei weiteren Events des VVSA mit der Aktion Volleyballer gehen wählen etwa 12.000 potentielle WählerInnen erreicht.

Bei diesen Events waren VertreterInnen aus Politik und Verwaltung anwesend, um in den Satzpausen über ihre persönliche Beziehung zwischen Sport und Demokratie im Allgemeinen sowie dieser anstehenden Wahl im Speziellen zu sprechen: Der Direktor der LpB, Maik Reichel, Landtagspräsident Dieter Steinecke, Justizministerin Angela Kolb, der Landtagsabgeordnete Lars-Jörn Zimmer, der Präsident des Landessportbundes Andreas Silbersack, der Magdeburger Sportdezernent Prof. Dr. Matthias Puhle und Staatssekretär des Ministeriums für Inneres und Sport Prof. Dr. Ulf Gundlach.

Selbstverständlich erinnerten die jeweiligen Spieltagsmoderatoren gemeinsam mit dem VVSA-Präsidenten anlässlich jedes Spiels an das ausgegebene Ziel: einhundertprozentige Wahlbeteiligung unter den Volleyballern in Sachsen-Anhalt.

Zum Heimspiel des USC Magdeburg am Wahltag erhielten alle Zuschauer, die am Einlass ein Selfie von sich vor dem Wahllokal zeigten, freien Eintritt. Begrüßt wurden die Gäste des USC Magdeburg zudem durch Die Wahl persönlich, die die letzten Minuten vor Schließung der Wahllokale in der Halle verbrachte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits deutlich absehbar, dass sich die Wahlbeteiligung im Vergleich zur letzten Wahl deutlich erhöht hat – die Spannung über das Ergebnis war allen Anwesenden anzumerken.

Nach der Wahl blicken wir als VVSA gemeinsam mit der LpB auf ein erfolgreiches Projekt zurück. „Unsere aktive Beteiligung als Partner der Demokratie im Sport wird selbstverständlich über diese Kampagne hinausgehen“, kündigt Präsident Theo Struhkamp an. In der USC-Halle künden die Sitzkissen aus der Kampagnephase von unserer Aktion. Und Botschaften stiften bekanntlich zum Nachdenken und bestenfalls zum Mitmachen an.

Nach der Wahl ist vor der Wahl!

Autor: Theo Struhkamp

Verantwortlicher Redakteur: Peter Wetzel