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Wanderausstellung »Justiz im Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes. Sachsen-Anhalt«

Sachsen-Anhalts Justizministerium, die landeseigene Gedenkstättenstiftung und die Landeszentrale für politische Bildung übernahmen im Jahr 2008 die aus Niedersachsen stammende Ausstellung »Justiz im Nationalsozialismus« mit dem Ziel, sie unter wissenschaftlicher Leitung der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) um regionale Aspekte zu erweitern und in Gerichtsgebäuden des eigenen Bundeslandes zu zeigen.

Durch die Gewinnung weiterer Kooperationspartner, der Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt e.V., der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Sachsen-Anhalt und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, konnte das Projekt realisiert werden.

Die Ausstellung arbeitet das dunkelste Kapitel der Justizgeschichte Sachsen-Anhalts auf. Sie dokumentiert die Rolle der deutschen Justiz in den Jahren 1933 – 1945, nennt Namen von Opfern und Tätern, präsentiert Biografien des aktiven Mitwirkens an staatlichen Verbrechen ebenso wie Schicksale von Frauen und Männern als Objekte staatlicher Gewalt.

Seit 2008 ist sie bisher an elf Standorten, u.a. im Jahr 2012 in den Amtsgerichten Schönebeck, Bernburg und Weißenfels, gezeigt worden und dabei stetig gewachsen. Mittlerweile verleihen mehr als 100 Ausstellungstafeln Opfern und Tätern ein Gesicht. Die Präsentationen der Ausstellung an den Standorten wurden durch umfangreiche Begleitprogramme, darunter das Theaterstück »Unkraut vergeht nicht«, thematische Filmabende, Lesungen, Vorträge und Geschichtsworkshops, umrahmt. Besonders hervorzuheben ist das Projekt »SchülerInnen führen SchülerInnen«, bei dem an allen Standorten insgesamt ca. 175 SchülerInnen zu AusstellungsbegleiterInnen befähigt worden sind und insgesamt fast 8.000 SchülerInnen aus 390 Schulklassen betreuten.

Derzeit gastiert die Ausstellung in der Landesvertretung bei der EU in Brüssel. Auch auf ihrer ersten Auslandsstation stößt sie auf reges Interesse. So waren zur Eröffnungsveranstaltung am 30. Oktober 2013 mehr als 100 BesucherInnen gekommen, unter ihnen VertreterInnen der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien.

Ein wissenschaftlicher Begleitband ergänzt die Katalogreihe zur Wanderausstellung.