Romane und Erzählungen
"Immer wieder Dezember" von Susanne Schädlich

Alles sollte anders werden, als Susanne Schädlich 1977 die DDR verließ. Doch der Westen war fremder als gedacht, und der lange Arm der Stasi verfolgte die Familie auch hier. Denn der Onkel war ein Verräter. Susanne Schädlich hat ein unversöhnliches Erinnerungsbuch geschrieben. "Im Gedenkjahr 2009 sollte man es lesen", rät die FAZ.
(Droemer Verlag, München, 2009)
"Der Turm" von Uwe Tellkamp

Er war der haushohe Favorit für den Deutschen Buchpreis 2008 - und er hat ihn verdientermaßen auch bekommen. Tellkamp blickt für die Zeit von 1982 bis 1989 in die Villen des Dresdener Turmstraßenviertels und zeigt dessen Bewohner zwischen staatskonformer Angepasstheit und rückwärtsgewandtem Bildungsbürgertum. Genau die von ihm beschriebenen DDR-Exoten hat es gebraucht, damit Tellkamp dem Personal angemessen im altmodisch gediegenem Stil beginnen - und dann diese Kunstwelt mit der rauen Wirklichkeit des real existierenden Sozialismus und harter Prosa einstürzen lassen kann.
(Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main, 2008)
"Ich bin aber hier geboren" von Gregor Sander

Ein junger Mann, der die Veränderungen in seinem Ort an der norddeutschen Küste beschreibt; die Frau, die aus ihrer schal gewordenen Partnerbeziehung ausbrechen möchte; eine Erinnerung an eine heimliche Liebe zu DDR-Zeiten und an den gemeinsamen Traum von Venedig; oder der Frührentner, der einen eigenwilligen Rekordversuch fürs Guinnessbuch unternimmt." Diese Orte blieben Schatten an einem weiß gedeckten Tisch." Sie sind da, etwas rätselhaft, aber doch real.
(Rowohlt-Verlag, Berlin, 2002)
"Junge Talente" von Andre Kubiczek

Infolge historischer Missgeschicke in einem Harzer Städtchen zur Welt gekommen, gerät Less bereits als Junge in stille Opposition zu seiner Umgebung. Später drückt sich seine Verweigerung im Erscheinungsbild aus. Einzig Less' Kusine Radost vermag ihn zu fesseln. Andre Kubiczeks Debüt beschwört die träge und zugleich spannungsgeladene Atmosphäre der DDR-Endzeit herauf. Die jungen Talente, die diesen eigentümlichen Kosmos bevölkern, sind allesamt Exzentriker und Träumer, die sich auf unterschiedlicchste Weise der staatlichen Bevormundung entziehen - und so ganz unbeabsichtigt zum Zusammenbruch des Systems beitragen.
(Rowohlt Verlag, Berlin, 2002)