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„Frieden machen“ - Wanderausstellung der Bundeszentrale macht in Wolmirstedt Station

„Die Friedensausstellung kommt für uns genau zur rechten Zeit.“ Zwar werde sie selbst keinen Frieden schaffen, aber einen Einblick geben zum Thema Krieg und Frieden, sagt Carsten Koslowski, Schulleiter des Kurfürst-Joachim-Friedich-Gymnasiums in Wolmirstedt. Hier ist seit heute (30. März) die Wanderausstellung „Frieden machen“ zu sehen. Bei der feierlichen Eröffnung in der Aula sind nicht nur der Schulchor und Sänger und Gitarrist Erik mit musikalischen Beiträgen zum Thema Frieden beteiligt, sondern auch die AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aktiv dabei. „Wir leben seit fast 80 Jahren im Frieden“, sagt Rosa stellvertretend für die AG, und es sei für die Menschen hierzulande längst Normalität. Niemand hätte noch vor einem halben Jahr geglaubt, dass ein Krieg Europa erschüttern würde, meint sie mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine.

Auf die aktuelle Situation dort geht auch der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Maik Reichel, ein und schildert das Schicksal der 96-jährigen Auschwitz-Überlebenden Anastasia Gulej, die jetzt zum zweiten Mal einen Krieg erlebt und angesichts der Angriffe auf ihre Heimatstadt Kiew nach Sachsen-Anhalt fliehen musste.

Die Ausstellung solle aber auch daran erinnern, „dass der Krieg nicht der Urzustand des Menschen ist“, so Reichel. Angesichts von Fake News und Kriegspropaganda sei es heute wichtig, genau hinzuschauen und sich über die Quellen zu informieren, gibt er den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, bevor sie die Ausstellung in Augenschein nehmen können. Neben den Jugendlichen aus dem örtlichen Gymnasium sind auch Vertreterinnen und Vertreter der benachbarten Schulen aus Wolmirstedt und Zielitz, Bürgermeisterin Marlies Cassuhn sowie Vertreter des Stadtrates zur Ausstellungseröffnung gekommen. Noch bis zum 8. Mai ist die multimediale Schau, die von der Bundeszentrale für politische Bildung realisiert wurde, im Foyer des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium zu besichtigen.

In ihrem Mittelpunkt steht die Arbeit von zivilen Fachkräften, die sich neben internationalen Truppen vielfach für einen dauerhaften Frieden einsetzen. Die Ausstellung, die durch den Unterausschuss für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages angeregt worden ist, richtet sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse. Sie stellt dabei die zentralen Instrumente und Prinzipien ziviler Friedensarbeit vor, setzt sich aber auch mit ihren Kontroversen auseinander: Wie kann ein Eingreifen in Konflikte gegebenenfalls aussehen? Wann ist es sinnvoll? Wie ist das Verhältnis zu militärischen Operationen und wer definiert den Erfolg?

Ausgehend von sieben grundlegenden Fragen zur zivilen Konfliktbearbeitung ermöglicht die modular angelegte multimediale Ausstellung ihren Besucherinnen und Besuchern einen Zugang zu diesem gleichzeitig komplexen wie politisch relevanten Thema. Eigens produzierte Animationsfilme veranschaulichen die zentralen Fragestellungen der zivilen Friedensarbeit. Comic-Geschichten setzen sich mit den Vor- und Nachteile ihrer Instrumente und Kriterien auseinander.

Die Ausstellung „Frieden machen“ ist bis zum 8. Mai 2022 im Foyer des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium in Wolmirstedt (Schwimmbadstr. 1, 39326 Wolmirstedt) zu besichtigen. Um Voranmeldung wird gebeten unter Tel.: 039201/55110 oder E-Mail: kontakt@kjf-gym.de.